Am 14.04. ist der Tag der Stille
Pressemitteilung
Heute ist der „Day of Silence“. Dieser Tag wurde 1996 von queeren US-amerikanischen Schüler*innen und deren Freund*innen/Allys ins Leben gerufen. An diesem Tag soll so darauf aufmerksam gemacht werden, dass queere Themen an Schulen oft noch wenig sichtbar sind, queere Schüler*innen mit ihren Bedürfnissen nicht gehört werden und nicht genug gegen queerfeindliche Diskriminierung in Schulen unternommen wird.
Auch im Land Brandenburg ist die Diskriminierung von queeren Schüler*innen durch Mitschüler*innen, aber auch Lehrkräfte für viele Jugendliche immer noch Alltag.
Eine, 2018 durch das Brandenburger Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, durchgeführte Studie stellte fest, dass Schulen einer der Hauptorte sind, an denen Jugendliche Diskriminierung erleben.
Gleichzeitig werden queere Jugendliche im Schulalltag in den letzten Jahren immer sichtbarer und fordern ihre Rechte auf Sichtbarkeit, Thematisierung queerer Inhalte im Unterricht und eine respektvollen Umgang mit gewählten Vornamen und Pronomen ein.
Als positiv ist dabei zu beobachten, dass immer mehr Schulen versuchen auf diese Bedürfnisse einzugehen, indem queere Bildungsprojekte in Klassen eingeladen werden, um mit den Jugendlichen über queere Themen zu sprechen und altersgemäß Fragen zu beantworten. Die Schulen setzen mit der Thematisierung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zugleich wesentliche Vorgaben der fächerübergreifenden Themenkomplexe im Rahmen des gemeinsamen Rahmenlehrplans der Länder Brandenburg und Berlin um.
Auch Fachkräfteweiterbildungen, in denen es zum großen Teil um Fragen rund um den adäquaten und unterstützenden Umgang mit trans* und nichtbinären Jugendlichen geht, werden immer stärker nachgefragt.
Diese Entwicklung merken wir auch in unserem queeren Bildungsprojekt „Bildung unterm Regenbogen“, bei dem wir in diesem Jahr fast eine Verdreifachung der Anfragen verzeichnen.
Als einziges gefördertes Bildungsprojekt im Land Brandenburg sind wir jedoch schon lange an der Grenze unserer personellen und finanziellen Kapazitäten angekommen.
Die Anfragensteigerung zeigt, wie wichtig Angebote sowohl für Schüler*innen, aber auch für Fachkräfte ist, um ein Stück dazu beizutragen, dass Schulen für queere Jugendliche nicht länger ein angstbesetzter Ort bleiben.
Darum fordern wir heute am „Day of Silence“ einen Ausbau der Förderung für queere Bildungsangebote im Land Brandenburg!